CLP (Collaborative Law and Practice)

Das CLP-Verfahren erstrebt in Anlehnung an die Mediation eine außergerichtliche Einigung im Konfliktfall. Es eignet sich vor allem dann, wenn nach dem Konflikt/der Trennung weiterhin Beziehungen zueinander aufrechterhalten werden sollen und müssen. Alle scheidungsrelevanten Themenbereiche können hier einer einvernehmlichen Lösung zugeführt werden.

Das CLP-Verfahren ist die ideale Alternative zu gerichtlichen Verfahren, in denen wichtige und unter Umständen höchstpersönliche Entscheidungen an einen Richter abgegeben werden. Die Beteiligten werden im CLP-Verfahren, unterstützt durch ihre Anwälte, befähigt, gemeinsam die besten Entscheidungen für sich selbst und die eigene Familie zu treffen. Mit dem Verfahren können Streitigkeiten eigenverantwortlich aus der Welt geschaffen und ein langwieriger Gerichtsstreit vermieden werden. Die Konfliktbeteiligten werden dabei durchgehend von der jeweils eigenen CLP-Anwältin/-Anwalt beraten und vertreten.

CLP-Anwälte haben beim CLP-Verfahren die Verantwortung für den Ablauf des Verfahrens und dessen Struktur. Sie beraten die Mandantinnen und Mandanten rechtlich und unterstützen bei der Erarbeitung einer einvernehmlichen Lösung durch eine konsensorientierte Vorgehensweise. Die beauftragten CLP-Anwälte arbeiten dabei miteinander, nicht gegeneinander. Innerhalb des CLP-Verfahrens werden keine konfliktschärfenden Schreiben ausgetauscht. Der jeweils eigene CLP-Anwalt nimmt für die Erreichung einer gemeinsamen Einigung auch die Perspektiven des jeweils anderen Konfliktbeteiligten wohlwollend in den Blick. Diese Vorgehensweise sowie die gemeinsamen Besprechungen werden mit den jeweils eigenen Mandanten ausführlich vorbesprochen und vorbereitet.

Die beauftragten Anwälte fokussieren ihre gesamte Arbeit in das CLP-Verfahren. Um diesen Ansatz zu gewährleisten, wird die Vertretung ausdrücklich und ausschließlich auf das CLP-Verfahren beschränkt. Die Anwältinnen und Anwälte vertreten also die jeweiligen Mandanten nicht weiter, sollte das CLP-Verfahren scheitern und sich streitige Auseinandersetzungen anschließen.


Das Kinder-Interview

Neben den Eltern sind in Trennungssituationen oft die gemeinsamen Kinder die Hauptleidenden. Dabei werden ihre Bedürfnisse von den Eltern nicht selten voneinander abweichend interpretiert. Im CLP-Verfahren bekommen die gemeinsamen Kinder durch die sogenannte Fachkraft für das Kind eine eigene Stimme. Die Fachkraft ist eine hochqualifizierte und erfahrene Expertin, die sich neutral, also nicht themenbezogen, mit den Kindern in einem eigenen Termin unterhält und wertfrei den Ist-Zustand der Kinder aufnimmt. Die freiwilligen Äußerungen der Kinder werden im Termin mit den Beteiligten wiedergegeben und helfen oft mehr als alles andere zu gemeinsamen Lösungen zu kommen.


Das CLP-Verfahren kann nur stattfinden, wenn auch die Gegenseite von einer CLP-Anwältin/einem CLP-Anwalt vertreten wird. Im Norddeutschen Raum finden Sie unter anderem hier ein Verzeichnis mit Kolleginnen und Kollegen:

» https://www.cooperative-praxis-nord.de/kompetenzpartner